Die Auswirkungen von ChatGPT auf Google-Suchergebnisse und Website-Rankings

Die Digitalisierung verändert sich rasant, und damit auch das Suchverhalten im Internet. Besonders ChatGPT und andere KI-Chatbots gewinnen immer mehr an Bedeutung. Diese Technologien beeinflussen nicht nur die Informationssuche der Nutzer, sondern auch die Entwicklung von Google-Suchergebnissen und Website-Rankings.

In diesem Beitrag erklären wir, wie ChatGPT die Suchlandschaft verändert, welche Folgen das für Unternehmen hat und wie man seine Online-Strategie erfolgreich anpasst.

Das rasante Wachstum von ChatGPT gegenüber traditionellen Suchmaschinen

ChatGPT hat seit seiner Einführung Ende 2022 eine beeindruckende Nutzerentwicklung gezeigt. Schon nach fünf Tagen erreichte der Dienst eine Million Nutzer, ein Tempo, das selbst Instagram und YouTube erst nach Monaten oder Jahren schafften. Bis 2025 zählt ChatGPT rund 800 Millionen monatlich aktive Nutzer.

Auch die Zugriffszahlen sprechen für sich: Zwischen 2023 und 2025 stiegen die Besuche auf ChatGPT von 30,5 auf 55,2 Milliarden, ein Plus von fast 81 Prozent. Im gleichen Zeitraum verzeichneten traditionelle Suchmaschinen wie Google einen kleinen Rückgang der Besucherzahlen. So sank der Traffic von 1.872 auf 1.863 Milliarden Besuche, also knapp ein halbes Prozent weniger.

Trotz dieses starken Wachstums liegt der Marktanteil von ChatGPT im Vergleich zu Google noch bei etwa 0,25 Prozent. Google bleibt mit 93,57 Prozent weiterhin die unangefochtene Nummer eins unter den Suchmaschinen. Google verarbeitet täglich rund 14 Milliarden Suchanfragen, ChatGPT dagegen nur etwa 37,5 Millionen. Die Zahlen zeigen, dass ChatGPT eine bedeutende Rolle einnimmt, Google aber weiterhin die dominierende Suchplattform bleibt.

Wie verändert ChatGPT das Suchverhalten der Nutzer?

Von Keywords zur natürlichen Sprache

Traditionelle Suchanfragen bestehen meist aus kurzen Stichwörtern. Mit ChatGPT verändert sich die Suche deutlich: Nutzer formulieren Fragen in natürlicher Sprache. Statt „beste Restaurants Berlin günstig“ fragt man heute „Welche guten Restaurants in Berlin sind preiswert?“ Vor allem jüngere Nutzer bevorzugen diesen konversationellen Stil, weil er intuitiver wirkt.

Längere Nutzungsdauer und intensivere Interaktion

Während ein Google-Suchvorgang oft nur wenige Sekunden dauert, verbringen Besucher bei ChatGPT durchschnittlich über 15 Minuten pro Sitzung. Diese längere Verweildauer zeigt, dass Nutzer sich intensiver mit den Inhalten beschäftigen und ChatGPT als interaktiven Gesprächspartner wahrnehmen.

Verschiebung bestimmter Suchanfragen

Besonders bei Informationsfragen am Anfang der Customer Journey, wie Blogartikeln oder Erklärungen, nutzen viele User inzwischen ChatGPT statt klassische Suchmaschinen. Dadurch wandert der Traffic für manche Inhalte von Google zu ChatGPT ab.

Zunahme von Zero-Click-Suchen

Immer mehr Google-Suchen enden ohne Klick auf eine Website, weil die Antwort direkt in den Suchergebnissen erscheint – oft durch KI-generierte Snippets. Studien zeigen, dass inzwischen etwa 58 Prozent der Suchanfragen so verlaufen.

Welche Folgen hat das für Website-Rankings und SEO?

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Google-Rankings und ChatGPT-Erwähnungen?

Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass Webseiten auf der ersten Google-Ergebnisseite meist auch in ChatGPT-Antworten genannt werden. Die Korrelation liegt bei etwa 0,65. Das bedeutet, ein gutes Google-Ranking ist auch für die Sichtbarkeit bei KI-Chatbots wichtig.

Haben Backlinks noch Einfluss?

Interessanterweise spielen Backlinks bei ChatGPT-Erwähnungen kaum eine Rolle. Das deutet darauf hin, dass traditionelle SEO-Faktoren an Bedeutung verlieren. Stattdessen werden Content-Qualität und Markenbekanntheit immer wichtiger.

Neue Traffic-Quellen durch ChatGPT

Für einige Webseiten ist ChatGPT bereits eine wichtigere Traffic-Quelle als Google geworden. Besonders Bildungsplattformen, Nachrichtenseiten und Online-Dienste profitieren vom Besucherstrom über KI-Chatbots. Das zeigt, dass neue Zugangswege zu den Nutzern entstehen.

Wie ändert sich die Content-Anforderung?

Die Content-Erstellung muss sich anpassen. Wichtig sind heute:

  • Hochwertige, tiefgründige und gut recherchierte Inhalte
  • Fokussierung auf Nutzerfragen und -intentionen statt reiner Keyword-Optimierung
  • Einfache, natürliche Sprache, die direkt Antworten liefert
  • Positive Nutzererfahrung, da KI das Nutzerverhalten auswertet

Wie sollten SEO-Strategien im Zeitalter von KI aussehen?

Nutzerintentionen konsequent erfüllen

Der Fokus sollte auf den tatsächlichen Bedürfnissen der Zielgruppe liegen. Fragen und Probleme müssen klar beantwortet werden. Dafür sind eine detaillierte Zielgruppenanalyse und der Aufbau relevanter Inhalte nötig.

Qualität vor Quantität

Suchmaschinen und KI-Modelle bevorzugen ausführliche, gut strukturierte und fachlich fundierte Inhalte. Webseiten sollten deshalb echten Mehrwert bieten und keine bloße Textfüllung sein.

Technische SEO bleibt wichtig

Strukturierte Daten (Schema Markup) helfen, Inhalte für Suchmaschinen und KI-Systeme besser verständlich zu machen. Außerdem bleiben schnelle Ladezeiten und mobile Optimierung entscheidend für Rankings.

Markenstärke ausbauen

Da ChatGPT bevorzugt bekannte Marken nennt, gewinnt der Aufbau einer starken Markenidentität an Bedeutung. PR, Partnerschaften und durchdachte On-Page-Optimierung stärken Autorität und Vertrauen.

Fazit: Die Suche der Zukunft ist hybrid

ChatGPT verändert nachhaltig, wie Menschen online suchen und Inhalte konsumieren. Google bleibt zwar die führende Suchmaschine, doch KI-Chatbots gewinnen stetig an Bedeutung. Für Website-Betreiber heißt das, die Content-Strategie muss hochwertige, nutzerorientierte Inhalte liefern. Außerdem muss sie sowohl für klassische Suchmaschinen als auch für KI-Plattformen optimiert sein.

Nur wer beide Welten berücksichtigt, bleibt langfristig sichtbar und wettbewerbsfähig. Die Zukunft der Suche kombiniert traditionelle Suchmaschinen mit KI-gestützten Dialog. Wer das frühzeitig erkennt und seine Online-Präsenz entsprechend anpasst, sichert sich nachhaltigen Erfolg.

Quellen: